Prince auf purple Vinyl

Prince auf purple Vinyl!
DAS SCHWARZE GOLD IST BEI IHM “PURPLE“!

Alex Gernandt

Am 8. Februar werden drei Alben aus der Spätphase seines kreativen Schaffens zwischen 2004 und 2007 auf Vinyl veröffentlicht: “Musicology“, “3121“ und “Planet Earth“ – und zwar passend auf lila (purple!) Vinyl, also im Signature-Farbton des unvergessenen einzigartigen Musikgenies, in Anlehnung an “Purple Rain“, den wohl größten Hit des Oscar-, Grammy- und Golden-Globe-Gewinners…

Die jahrelangen Querelen mit der Plattenindustrie, von der sich Prince zunehmends “versklavt“ fühlte, was ab 1993 zur Namensverweigerung und Pseudonymen wie “The Symbol“, “Love Symbol #2“ oder “TAFKAP“ (The Artist Formerly Known As Prince) geführt hatte, waren ab dem Jahr 2000 beigelegt. Auch weil sich Prince von der Branche losgesagt und eigene Vertriebswege – z. B. ab Februar 2001 online über NPG Music – für seine Musik erschlossen hatte. Prince’ Ruf und Bekanntheitsgrad hatten in dieser Zeit gelitten, jetzt war er bereit für ein Comeback: Bei der Grammy-Verleihung trat er im Februar 2004 zusammen mit Beyoncé im Staples Center in LA auf und performte mit ihr “Purple Rain“. Obendrein wurde er wenig später in die prestigeträchtige “Rock & Roll Hall Of Fame“ aufgenommen – was ihn als Sänger, Songwriter, Produzent und Multi-Instrumentalist zu neuen musikalischen Großtaten beflügelte. Drei davon erscheinen jetzt auf Vinyl, weitere werden folgen.

Prince-MusicologyMUSICOLOGY“ (2004)

Das 28. Prince-Album erschien am 19. April 2004 auf konventionellem Wege beim Majorlabel Columbia Records. Fünf Jahre waren seit Prince’ letztem Werk “Rave Un2 the Joy fantastic“ vergangen. Allein der Albumtitel “Musicology“ umfasst im Prinzip sein gesamtes Wirken: Musik-Wissenschaft! Das Paisley Park Studio in Chanhassen, Minnesota als Versuchslabor! Soundtechnisch knüpfte Prince in Songs wie “Cinnamon Girl“, “If Eye was the Man in your Life“, “Life ‚o the Party“, “The Marrying Kind“ oder “What do U want me 2 do?“ wieder an die gelungene Mischung aus diversen Musikrichtungen an, mit der er in den Achtzigerjahren sehr erfolgreich war: Funk, Soul, R&B, Pop und Rock.

Eines von vielen Highlights ist der funky Titelsong, dessen Text eine Hommage an Funkgrößen wie Sly & The Family Stone, James Brown und Earth Wind & Fire darstellt und an dessen Ende Snippets aus populären Prince-Songs wie “If I was your Girlfriend“, “17 Days“, “Kiss“ , “Sign o’ the Times“ und “Little Red Covette“ eingebaut sind. Obwohl er eine perfekt fehlerlos eingespielte Live-Band hatte, übernahm Perfektionist Prince die Instrumente auf vielen Tracks im Alleingang, als Gastmusiker lud er u.a. Saxofonistin Candy Dulfer, Saxofonist und Flötist Maceo Parker und seine Lieblings-Schlagzeugerin Sheila E. ein. Als Singles wurde neben dem Titeltrack auch “Cinnamon Girl“ ausgekoppelt. Bereits zehn Monate vor Veröffentlichung gab es mit “Reflection“ einen Vorgeschmack als mp3-Download via NPG Music Club und fünf Monate zuvor wurde “What do U want me 2 do?“ vorab zum Download angeboten.

Der 28. Prince-Longplayer, der jetzt auf purple Vinyl erscheint, erreichte in den USA Doppelplatinstatus, Platz 3 der Billboard-Charts und wurde mit zwei Grammys ausgezeichnet. Die “Musicology“-Tour war mit 1,5 Millionen Zuschauern und Einnahmen von 87 Millionen US-Dollar die erfolgreichste des Jahres 2004. Eine Neuheit: Fans erhielten das Album gratis mit dem Kauf eines Tourtickets.

Prince’ längst überfällige Aufnahme in die “Rock & Roll Hall Of Fame“ am 15. März 2004 hatte zu verstärktem Medieninteresse geführt, die Aufmerksamkeit kam dem Album “Musicology“ zu gute. In ihrer Laudatio sagten Alicia Keys und OutKast: „Es gibt nur einen Mann, der so laut ist, dass er dich ganz weich machen kann, so stark, dass er dich schwach macht, und so ehrlich, dass du dich beschämt fühlst.“ Treffender kann man Prince, den führenden “Musikologen“, kaum beschreiben.

Prince-31213121“ (2006)

Am 21. März 2006 wurde Studioalbum Nummer 31 veröffentlicht: “3121“ – “thirty-one twenty-one“  bezeichnet die Adresse 3121 Antelo Road in den Hollywood Hügeln nahe des berühmten Mulholland Drive, wo Prince nicht nur residierte und Partys feierte, sondern auch ein Privat-Studio unterhielt, in dem einige der 12 neuen Tracks für “3121“ aufgenommen wurden.

Zu den Höhepunkten zählen Nummern wie “Lolita“, “Te Amo Corazon“ (Singleauskopplung 1), “Black Sweat“ (Single 2), “Satisfied“, “Love“, “Fury“ (Single 3) und “Beautiful, loved and blessed“, der als einziger Song von Sängerin Támar Davis mitkomponiert wurde, die sich die Leadvocals mit Prince teilte und die er wiederum als Gitarrist auf ihrer eigenen Solo-Tournee unterstützte.

Das Album wurde mit einer Band eingespielt, zu der Drummer C.C. Dunham und Basser Joshua Dunham zählten, die Prince noch bis zum Jahr 2010 begleiteten. Für die Veröffentlichung des Albums hatte sich Prince mal wieder etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Fans konnten an einer “Purple Ticket“-Verlosung teilnehmen und exklusiven Zutritt zu einer Release-Party in seinem Privathaus am 3121 Antelo Drive in LA, gewinnen, die am 6. Mai 2006 stattfand. Am 10. November begann Prince die erfolgreiche Konzertreihe “Perf4ming Live 3121“ im eigens von ihm persönlich eröffneten “3121“-Nightclub im Rio Hotel & Casino in Las Vegas. Bis zum 28. April 2007 spielte er dort mit seiner Band 40 Shows und gab Greatest Hits wie “Kiss“, “Cream“, “Let’s go crazy“, “Purple Rain“ und Covers wie Chuck Berrys “Johnny B. Goode“ zum Besten sowie neue “3121“-Stücke wie “Fury“, “Black Sweat“ und “Lolita“.

Nach “Purple Rain“ (1984), “Around the World in a Day“ (1985) und “Batman“ (1989) wurde “3121“ sein viertes Nr.1-Album in den US-Billboard-Charts. Eine schöne Bestätigung nach 16 Jahren.

Prince-PlanetEarthPLANET EARTH“ (2007)

Zehn brandneue Songs beinhaltete “Planet Earth“, Prince’ Studio-Album Nr. 32, das am 24. Juli 2007 das Licht der Welt erblickte. Die Aufnahmen fanden wie immer unter der Ägide von Prince in den Paisley Park Studios in Chanhassen, im Club 3121 in Las Vegas und in den Circle House Studios in Miami statt. Die Studioarbeit in Miami unterbrach Prince für einen Live-Auftritt, der zu einem der spektakulärsten seiner Karriere werden sollte: Am 4. Februar 2007 performte der Ausnahme-Künstler und -gitarrist bei der Halftime-Show des 41. SuperBowl (Indianapolis Colts vs Chicago Bears) vor 74.500 Fans und 140 Millionen TV-Zuschauern im Dolphins Stadion in Miami Gardens, Florida und elektrisierte dabei die Massen regelrecht mit Rockklassikern wie “We will rock you“ (Queen), “Proud Mary“ (CCR), “All along the Watchtower“ (Bob Dylan) sowie “Best of you“ (Foo Fighters) und eigenen Hits wie “Let’s go crazy“ und “Baby I’m a Star“. Begleitet wurde Prince von seinen Tänzerinnen Maya und Nandy McClean („The Twinz“) und der 100köpfigen Florida A&M University Marching Band. Ausgerechnet während der Jahrhundertballade “Purple Rain“ ergoss sich, fast wie bei Petrus bestellt, strömender Regen über das Stadion, doch Prince rockte ungerührt weiter… Ein Auftritt für die Ewigkeit.

Nach diesem unglaublichen Triumph setzte er die Aufnahmen zu “Planet Earth“ fort. Auf Songs wie “Somewhere here on Earth“, “Mr. Goodnight“, “Revelation“, “Lion of Judah“ und “Future Baby Mama“ ließ sich Prince musikalisch unterstützen von seiner New Power Generation Band samt der ehemaligen Mitglieder Marva King, Sonny T. und Michael Bland sowie Sheila E. und den früheren Revolution-Bandmembers Wendy & Lisa. Ausserdem am Start seine Neuentdeckung Bria Valente. Auf dem Album befasste sich der Visionär thematisch damals schon mit der globalen Erwärmung, die heute aktueller und akuter ist denn je zuvor. Ein Textauszug: “Fifty years from now what will they say about us here? Did we care for the water and the fragile atmosphere?“ - “Was werden sie in 50 Jahren über uns hier sagen? Haben wir Sorge getragen für das Wasser und die zerbrechliche (Erd-)Atmosphäre?“ Das in den Signalfarben orange und rot gehaltene Albumcover zeigt mit beeindruckendem 3D Hologramm Effekt einen übergroßen Prince mit besorgtem Blick auf die Erdkugel.

Als erste und einzige offizielle Single wurde die Nummer “Guitar“ ausgekoppelt, in deren Videoclip auch die Tänzerinnen The Twinz performen. Weitere besondere Songs auf “Planet Earth“ sind “Somewhere here on Earth“, “Chelsea Rodgers“, “The One U wanna C“ sowie “Future Baby Mama“, für das Prince am 10. Februar 2008 mit einem Grammy Award für "Best Male R&B Vocal Performance" ausgezeichnet wurde. Zum Release des Longplayers hatten Prince und sein Management eine Kooperation mit der britischen Tageszeitung Mail on Sunday eingefädelt: Am 15.07.07, neun Tage vor der offiziellen Veröffentlichung, war das Album als CD (mit dünnem Papiercover) der Zeitung beigelegt!

Die Tour zur Platte war kommerziell sehr erfolgreich. Die Konzertreihe mit Namen „21 Nights in London: The Earth Tour“ spielte Prince ausschließlich in der O2-Arene in London. Alle 21 Konzerte waren mit 352.000 Zuschauern restlos ausverkauft und spielten insgesamt 22 Millionen US-Dollar ein. Ursprünglich hatte Prince geplant, einige Shows mit Amy Winehouse zu spielen, doch nachdem Amy eine Überdosis Drogen eingenommen hatte, revidierte er seine Meinung. Dafür trat beim Konzert am 13. September 2007 Elton John als Stargast auf. Gemeinsam mit Prince brachte er den wunderbaren Beatles-Klassiker “The long and winding Road“. Die triumphale “21-Nights“-Tour wurde im Jahr darauf in einem 256-seitigen Fotoband dokumentiert und verewigt.

Das Top-Album “Planet Earth“ machte Prince’ Ruf als “kreative Ikone“, wie ihn der damalige US-Präsident Barack Obama einst bezeichnet hatte, wieder einmal alle Ehre. Jetzt wird es auf Vinyl veröffentlicht: das “schwarze Gold“ ist bei Prince aber natürlich purple…

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